Auch das sogenannte (Lock)Picking ist eine gern in Kriminalfilmen verwendete Methode, die den Zuschauern suggeriert, dass Einbrecher überall reinkommen. Beim Picking verwendet der Eindringling spezielles Werkzeug, sogenannte Dietriche, die er anstelle eines Schlüssels in das Türschloss einführt. Mit dem Werkzeug tastet er die Zuhaltungsstifte des Schlosses ab und drückt sie so herunter, wie ein Schlüssel es für gewöhnlich tun würde.
Findet der Täter die richtige Position für alle Stifte, kann er das Schloss ganz normal drehen und die Tür lässt sich öffnen. Das Werkzeug ist jedoch relativ teuer und das Abtasten der Zuhaltungsstifte benötigt einiges an Übung. Daher ist die Anwendung dieser Methode nicht annähernd so verbreitet, wie das Fernsehen gerne darstellt. Auch dass Schlösser von jedem Laien in Sekundenschnelle mit Hilfe einer Haarnadel geöffnet werden können, ist ein weit verbreiteter Mythos.
Eine realistische Situation, in der das Picking tatsächlich häufig zum Einsatz kommt, ist beispielsweise das Aussperren aus der Wohnung. Denn Schlüsseldienste bedienen sich dieser Methode, um Wohnungstüren zu öffnen, ohne diese zu beschädigen. Auch Polizei und Feuerwehr gehen bei Notöffnungen von Wohnungen so vor, anstatt die Tür gleich gewaltsam zu öffnen.